WM 2004 in Oberhof

Biathlon

Oberhof und seine Wintersportler

Es gibt wohl kein Ort in Deutschland, der  erfolgreichere Wintersportler hervorgebracht hat als Oberhof. Die Erfolgskette im Biathlon begann 1970, als der Oberhofer Hans-Gerd Jahn die erste WM-Medaille gewann. Mit Staffelbronze in Seefeld erkämpften 1976 die drei Oberhofer Karl-Heinz Menz, Manfred Geyer und Frank Ullrich, der heutige Bundestrainer der Herren, gemeinsam mit dem Zinnwalder Manfred Beer die erste olympische Medaille. Es folgten zahlreiche olympische und Weltmeisterschaftsmedaillen durch Oberhofer Biathleten wie Matthias Jung, Holger Wick, Matthias Jacob, Bernd Hellmich, Frank Luck, Steffen Hoos, Peter Sendel, Sven Fischer, Kerstin Mohring, Antje Misersky, Kathi Schwab, Simone Greiner-Petter-Memm, Katrin Apel und Andrea Henkel. Sie sehen also, das Gros der erfolgreichen deutschen Biathleten stammt aus Oberhof...

Aber nicht nur im Biathlon waren Oberhofer Sportler überaus erfolgreich. In den Jahren 1973 und 1985 war Oberhof Gastgeber für die Weltmeisterschaften im Rennschlittensport. Fahrer wie Hans Rinn, Norbert Hahn, Margit Schumann, Jochen Pietzsch, Susi Erdmann, Silke Kraushaar, Jens Müller, die Bobfahrer Wolfgang Hoppe, Meinhard Nehmer, Raimund Bethge, Bogdan Musiol oder Horst Schönau sowie die Skeletonfahrer Andy Böhme und Steffi Hanzlik haben den Oberhofer Kufensport weltweit bekannt gemacht. Jüngster Erfolg: Olympiasieg im Viererbob durch die Viererbob-Crew von André Lange in Salt Lake City 2002.

Auch im nordischen Skisport hat Oberhof Tradition. Die Oberhofer Großschanze hat wieder internationales Niveau - die 1962 erbaute Hans-Renner-Schanze im Kanzlersgrund wurde modernisiert und bietet mit einer verringerten Hangneigung nunmehr ideale Voraussetzungen für Weltcupspringen - und für Weitenjagden. Aufgrund des Mattenbelages können die Skispringer das ganze Jahr über den 118 Meter langen Anlauf bewältigen. Der alte Rekord am Kanzlersgrund wird immer im Besitz des Japaners Noriaki Kasai (134,5m) bleiben. Die Thüringer Skisprungfans hoffen natürlich, bald wieder einheimische "Adler" bejubeln zu können. Um die Einheimischen Jörg Ritzerfeld, Olympiasieger Stephan Hocke und Steffen Müller wächst eine hoffnungsvolle Generation heran, die ihrerseits natürlich auch auf Weltcupspringen im Kanzlersgrund hofft...
Der Schanzenkomplex "Kanzlersgrund", zu dem auch die 1985 fertig gestellte 90-Meter-Normalschanze gehört, ist eine Augenweide für Sportfans und Touristen - nur zirka einen Kilometer vom Grenzadler in Richtung Oberschönau entfernt. Wem der Anblick der beiden Schanzen nicht genügt, der kann die 834 Stufen nach oben steigen und in 127m Höhe Schanzenluft schnuppern - fast wie die Weitenjäger.

Die Ursprünge der Nordischen Kombination - dazu gehören Skisprung und Langlauf - liegen in Skandinavien. Die vielseitige Wintersportart fasste erst 1972 Fuß in Oberhof. Mit Karl-Heinz Luck, dem Bronzemedaillengewinner der Olympiade 1972, und Hans Hartleb, dem WM-Vierten von 1974, kommen zwei Spitzenkombinierer aus Oberhof. Seit 2000 steht mit Marko Baacke, Ronny Ackermann, Sebastian Haseney, Marcel Höhlig, Matthias Menz und den vielen jungen Kombinierern eine ehrgeizige und schlagkräftige Truppe bereit - die Olympischen Spiele 2002 mit der Silbermedaille von Ronny Ackermann im Einzel und mit der Silbermedaille in der Mannschaftskonkurrenz (mit Marcel Höhlig und Ronny Ackermann) sowie die WM 2003 in Val di Fiemme haben dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Hohe Ansprüche können seit den WM-Erfolgen von Lahti 2001 auch die Thüringer Skilangläufer wieder anmelden. Sowohl die Staffel-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Manuela Henkel als auch die Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele 2002 in Salt Lake City Andreas Schlütter und Jens Filbrich sowie der WM-Dritte von Lahti 2001 Ron Spanuth trainieren in der Trainingsgruppe von Cuno Schreyl.

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