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Bobsport
Geschichte
Die Anfänge des
Bobfahrens sind nicht genau bekannt. Teilweise sollen kanadische
Indianer einen Einpersonen-Holzschlitten als Erste benutzt haben,
den der Engländer Shield als Muster für entsprechende
Metallkonstruktionen verwendete. 1890 verband der Engländer
Wilson Smith in Sankt Moritz zwei Schlitten mit Seilen und einem
Brett zu einem Lenkrodel, als Bremse diente eine gewöhnliche
Harke. Bald darauf gab es Wettfahrten mit diesem "bobsleigh"
genannten Gleitgerät.
Der Hufschmied Christian Mathis (SUI)
baute 1891 den ersten richtigen Bobschlitten. Erwiesen ist, dass
ab 1890 einigen Einwohnern alpiner Gebirgsorte und wohlhabenden
Kurgästen Bobschlitten zur Verfügung standen, deren Vorläufer
die Skeletons waren.
Mit "Bobben" wurde eine
rhythmische Nach-vorn-Bewegung der Schlittenfahrer bezeichnet,
die die Geschwindigkeit erhöhen sollte. Die Bobschlitten (kurz:
Bob) wurden zunächst auf normalen Straßen benutzt und führten
dort zu zahlreichen Unfällen. Deswegen wurden bald eigene
Bobbahnen gebaut. Als Erste der Welt gilt die Bahn zwischen Sankt
Moritz und Celestina in der Schweiz, die 1885 fertig gestellt und
1903 eingeweiht wurde. 1897 wurde in St.Moritz der weltweit erste
Bob-Club gegründet. Im Harz wurde etwa 1920 bei Hahnenklee die
erste Natur-Bobbahn in Deutschland geformt, auf der auch mehrfach
deutsche Meisterschaften ausgetragen wurden.
Die Wiege des deutschen Bobsport
stand vermutlich in Friedrichsroda, wo 1901 durch Carl Benzing
der erste Stahlschlitten ("Schwarzer Peter") gebaut und
gefahren wurde. 1902 fanden dort bereits erste Wettbewerbe mit 10
Schlitten statt.
Erste internationale Bobwettbewerbe
fanden 1906 in Oberhof auf der Straße zur unteren Schweizer Hütte
(Wadeberg-Bahn) statt. Teilnehmer waren 3 deutsche Bobs mit den
klangvollen Namen "Deutscher Michel", "Tante
Camilla" und "Langer Tom". Die Anzahl der Sportler
auf einem Bob war nicht festgelegt, aber man fuhr mindestens zu
zweit (einer lenkte, einer bremste); bis zu 6 Sportler auf einem
Schlitten wurden beobachtet. 1928 wurde die Einteilung in Zweier
und Vierer festgelegt .
1931 fanden die ersten
Weltmeisterschaften im Zweier-Bobfahren statt.
1928 kam das Bobfahren in das
olympische Programm, zunächst die Vierer, ab 1932 auch die
Zweier. Ab dieser Zeit gilt der Olympiawettkampf gleichzeitig
auch als Weltmeisterschaft, die damit im Olympiajahr nicht
gesondert ausgetragen wird.
1923 wurde in Paris die Weltföderation
der Bobfahrer (FIBT - Fédération International de Bobsleigh et
de Tobogganing) gegründet, die 1987 bereits 31 nationale
Mitglieder hatte. Am 5.November 1991 ging aus dieser Föderation
der Internationale Bobschlitten- und Skeleton-Verband hervor, der
seitdem alle Aktivitäten koordiniert und das Regelwerk festlegt.
In Deutschland wird der Bobsport vom
Deutschen Bob- und Schlittensport-Verband (DBSV) angeleitet.
Seit 1990 werden auch internationale
Bob-Wettkämpfe für Frauen organisiert. 1995 waren folgende Länder
bekannt, in denen Frauen-Bob-Wettkämpfe stattfanden: CAN, FRA,
GBR, GER, SUI, USA. Im Jahre 2002 wurde das Frauen-Bobfahren auch
in das olympische Programm aufgenommen . Im Frühjahr 2000 fanden
die ersten Weltmeisterschaften im Frauen-Bobfahren in St.Moritz
statt, es gewann eine ehemalige Rennrodlerin.