FC Bayern München

Die Europapokalendspiele

 

Europacup der Pokalsieger Saison 1966/67

Finale am 31.05.1967 in Nürnberg

Glasgow Rangers - FC Bayern München 0 : 1 n.V.
Sepp Maier, Hans Nowak, Franz Beckenbauer, Werner Olk, Peter Kupferschmidt, Franz Roth, Dieter Koulmann, Rudolf Nafziger, Rainer Ohlhauser, Gerd Müller, Dieter Brenninger; Trainer: Tschik Cajkovski.
Tore: 0 : 1 Franz Roth (108.)
Zuschauer: 71.000

Der FC Bayern galt in seinem ersten Europacup-Endspiel der Vereinsgeschichte gegen die Glasgow Rangers im ausverkauften Nürnberger Stadion nicht unbedingt als Favorit. Das Spiel war für damalige Verhältnisse sehr schnell und ausgeglichen mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Doch in der regulären Spielzeit wollte einfach kein Tor fallen. Es dauerte bis zur 108. Minute, als Franz "Bulle" Roth eine weite Flanke von Ohlhauser mit dem Fuß über den schottischen Torhüter hinweg zum 1 : 0 für den FC Bayern ins Netz lenkte. Es war internnational gesehen die Geburtsstunde einer großen Bayern-Mannschaft um junge Spieler wie Sepp Maier, Franz Beckenbauer und Gerd Müller.

 

Europacup der Landesmeister Saison 1973/74

1. Finale am 15.05.1974 in Brüssel

Atletico Madrid - FC Bayern München 1 : 1 (0:0) n.V.
Sepp Maier, Johnny Hansen, Georg Schwarzenbeck, Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Franz Roth, Rainer Zobel, Uli Hoeneß, Conny Torstensson (75. Bernd Dürnberger), Gerd Müller, Jupp Kapellmann, Trainer: Udo Lattek.
Tore: 1 : 0 Luis (114.), 1 : 1 Schwarzenbeck (119.)
Zuschauer: 57.000

2. Finale am 17.05.1974 in Brüssel

Atletico Madrid - FC Bayern München 0: 4 (0 : 1)
Sepp Maier, Johnny Hansen, Georg Schwarzenbeck, Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Franz Roth, Rainer Zobel, Uli Hoeneß, Conny Torstensson, Gerd Müller, Jupp Kapellmann, Trainer: Udo Lattek.
Tore: 0 : 1 Hoeneß (29.), 0 : 2 Müller (56.), 0 : 3 Müller (59.), 0 : 4 Hoeneß (83.)
Zuschauer: 25.000

Gar 2 Finalspiele benötigte der FC Bayern, um zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Europapokal der Landesmeister in Händen halten zu dürfen. Im ersten Finalspiel ging es wie im Pokalsiegerwettbewerb 1966/67 in die Verlängerung. Als die Spanier in der 114. Minute durch Luis in Führung gingen, setzte niemand mehr auch nur einen Pfifferling auf den FC Bayern, doch in der 119. Minute gelang ausgerechnet Vorstopper "Katsche" Schwarzenbeck, sonst eher für die Defensive zuständig, mit einem Weitschuss aus ca. 30m das 1 : 1. Da es seinerzeit noch kein Elfmeterschießen gab, wurde zwei Tage später ein zweites Finalspiel in Brüssel ausgetragen. In diesem Spiel zeigte sich, dass der FC Bayern die konditionell klar stärkere Mannschaft war. Die Spanier waren chancenlos und gingen mit 0 : 4 unter. Überragender Bayern-.Akteur war der heutige Manager Uli Hoeneß, den die Spanier nie in den Griff bekammen und der mit zwei Toren entscheidender Anteil neben Gerd Müller (ebenfalls 2 Tore) hatte.

 

Europacup der Landesmeister Saison 1974/75

Finale am 28.05.1975 in Paris

Leeds United - FC Bayern München 0: 2 (0 : 0)
Sepp Maier, Bernd Dürnberger, Georg Schwarzenbeck, Franz Beckenbauer, Björn Andersson (4. Josef Weiß), Franz Roth, Rainer Zobel, Uli Hoeneß (42. Klaus Wunder), Jupp Kapellmann, Gerd Müller, Conny Torstensson; Trainer: Dettmar Cramer.
Tore: 0 : 1 Roth (72.), 0 : 2 Müller (82.)
Zuschauer: 48.400

Die Saison 1974/75 lief in vielerlei Hinsicht nicht optimal für den FC Bayern. Trainer Udo Lattek wurde nach schwachen Leistungen in der Bundesliga durch "Naoleon" Dettmar Cramer ersetzt. Im Europapokal erreichte man jedoch wiederum das Finale, der Gegner hieß Leeds United. Die englische Mannschaft um Superstar Billy Bremner versuchte zunächst durch Härte, die Bayern einzuschüchtern. Bereits in der 4. Minute musste der schwedische Verteidiger Björn Andersson nach einem bösen Foul von Yorath mit Verdacht auf Schien- und Wadenbeinbruch vom Platz. Es kam der international völlig unerfahrene Sepp Weiß, der jedoch ein großes Spiel gegen Billy Bremner machen sollte. In der 42. Minute musste dann ULi Hoeneß verletzt ausscheiden. Leeds spielte zwar optisch überlegen, die Tore jedoch schossen die Bayern. Zunächst war es Bulle Roth, der den FC Bayern in 72. Minute 1 : 0 in Führung brachte. 8 Minuten vor Schluss verwandelte Gerd Müller eine Hereingabe des scvhnellen Jupp Kapellmann zum entscheidenden 2 : 0. Durch diesen Sieg war der enttäuschende 10. Platz in der Bundesliga vergessen.

 

Europacup der Landesmeister Saison 1975/76

Finale am 12.05.1976 in Glasgow

AS Saint Etienne - FC Bayern München 0: 1 (0 : 0)
Sepp Maier, Johnny Hansen, Georg Schwarzenbeck, Franz Beckenbauer, Udo Horsmann, Franz Roth, Bernd Dürnberger, Jupp Kapellmann, Uli Hoeneß, Gerd Müller, Karlheinz Rummenigge; Trainer: Dettmar Cramer.
Tore: 0 : 1 Roth (57.)
Zuschauer: 54.900

Zum dritten Mal in Folge erreichte der FC Bayern München das Endspiel um den Europacup der Landesmeister. Die Franzosen aus St. Etienne waren in diesem Endspiel die überlegene Mannschaft und trafen Latte und Pfosten. Allerdings wurde in der 1. Halbzeit ein reguläres Tor von Gerd Müller wegen angeblicher Abseitsstellung nicht gegeben. So blieb es in der 2. Halbzeit erneut "Mr Europacup" Franz "Bulle" Roth vorbehalten, dieses Endspiel zu entscheiden. Er hämmerte einen Freistoß aus ca. 20m in die Maschen. Mit dem dritten Europacup-Sieg in Folge näherte sich auch das Ende der Ära Maier, Beckenbauer, Müller.

 

Europacup der Landesmeister Saison 1981/82

Finale am 26.05.1982 in Rotterdam

Aston Villa - FC Bayern München 1 : 0 (0 : 0)
Manfred Müller, Wolfgang Dremmler, Hans Weiner, Klaus Augenthaler, Udo Horsmann, Reinhold Mathy (52. Günter Güttler), Wolfgang Kraus (79. Kurt Niedermayer), Paul Breitner, Bernd Dürnberger, Uli Hoeneß, Karlheinz Rummenigge; Trainer: Pal Csernai
Tore: 1 : 0 White (67.)
Zuschauer: 45.000

Sechs Jahre nach dem letzten Triumph erreichte wieder einmal eine Bayern-Mannschaft das Endspiel um den Europacup der Landesmeister. Von der siegreichen Mannschaft 1976 waren nur noch Udo Horsmann und Karlheinz Rummenigge im Team. Allerdings konnte man wieder auf Paul Breitner zurückgreifen, der zwischenzeitlich über Real Madrid und Eintracht Braunschweig wieder den Weg zurück zum FC Bayern fand. Der große Favorit dieses Spieles hieß FC Bayern, hedoch war Vorsicht geboten, denn Aston Villa hatte im Verlauf des WEttbewerbs nur 2 Gegentore (!!) erhalten. Bayern spielte auch deutlich überlegen, kam auch zu einigen Torchancen, die jedoch nicht genutzt werden konnten (Rummenigge, D. Hoeneß, Augenthaler). So kam es wie es kommen musste: Einen der gelegentlichen Konter verwandelte der Mittelstürmer von Aston Villa Peter Withe völlig freistehend 5m vor dem Tor zum 1 : 0-Siegtreffer.

 

Europacup der Landesmeister Saison 1986/87

Finale am 27.05.1987 in Wien

FC Porto - FC Bayern München 2 : 1
Jean-Marie Pfaff, Helmut Winklhofer, Norbert Eder, Norbert Nachtweih, Hans Pflügler, Hans-Dieter Flick (82. Lars Lunde), Lothar Matthäus, Andreas Brehme, Michael Rummenigge, Dieter Hoeneß, Ludwig Kögl; Trainer: Udo Lattek
Tore: 0 : 1 Kögl (25.), 1 : 1 Madjer (78.), 2 : 1 Juary (80.)
Zuschauer: 63.000

Erneut nahm der FC Bayern einen Anlauf, die begehrteste europäische Vereins-Trophäe zu gewinnen. Für dieses Unterfangen hatte man Trainer-Ikone Udo Lattek verpflichtet. Die Bayern-Mannschaft spielte in der Saison 1986/87 groß auf, u.a. wurde im Halbfinale Real Madrid regelrecht demontiert. So konnte der Favorit in diesem Finale nur FC Bayern heißen, auch wenn man wegen einer Rot-Sperre auf Klaus Augenthaler, den Abwehrorganisator, verzichten musste. Die Bayern bestimmten das Spiel und gingen folgerichtig auch in der 25. Minute durch Flügelflitzer Wiggerl Kögl per Kopf mit 1 : 0 in Führung. Anschließend hatte man mehrfach die Möglichkeit, das 2 : 0 zu erzielen, allerdings ohne Erfolg. 12 Minuten vor dem Ende erzielte der Algerier Rabah Madjer, der die deutsche Nationalmannschaft bereits bei der WM 1982 mehr als geärgert hatte, per Hackentrick den Ausgleich. Die Bayern waren davon so geschockt, dass der eingewechselte Brasilianer Juary 5 Minuten später Porto mit 2 : 1 in Führung brachte. Das Spiel war verloren, Außenseiter Porto sicherte sich den Pott.

 

UEFA-Pokal Saison 1995/96

1. Finale am 01.05.1996 in München

FC Bayern München - Girondins Bordeaux 2 : 0 (1 : 0)
Oliver Kahn, Lothar Matthäus (54. Dieter Frey), Oliver Kreuzer, Thomas Helmer, Markus Babbel, Dietmar Hamann, Ciriaco Sforza, Christian Ziege, Mehmet Scholl, Jean-Pierre Papin (69. Witeczek), Jürgen Klinsman; Trainer: Franz Beckenbauer
Tore: 1 : 0 Helmer (34.), 2 : 0 Scholl (60.)
Zuschauer: 63.000

2. Finale am 15.05.1996 in Bordeaux

Girondins Bordeaux - FC Bayern München 1 : 3 (0 : 0)
Oliver Kahn, Lothar Matthäus, Thomas Helmer, Markus Babbel, Christian Ziege, Ciriaco Sforza, Thomas Strunz, Dieter Frey (60. Alexander Zickler), Mehmet Scholl, Jürgen Klinsmann, Emil Kostadinov (75. Marcel Witeczek); Trainer: Franz Beckenbauer
Tore: 0 : 1 Scholl (53.), 0 : 2 Kostadinov (66.), 1 : 2 Dutuel (76.), 1 : 3 Klinsmann (78)
Zuschauer: 36.000

Nach langer Abstinenz, nach Jahren, in denen der FC Bayern international lediglich Mittelmaß darstellte und nach vielen Trainerwechseln erreichte der FC Bayern endlich wieder ein Europacup-Finale, wenn auch nur im UEFA-Cup. Auch in dieser Saison wurde der völlig überforderte Coach Otto Rehhagel kurz vor dem Finale durch Franz Beckenbauer ersetzt. Im ersten Finale brachte Thomas Helmer die Bayern per Kopf in Führung. Die Führung konnte Mehmet Scholl auf ein beruhigendes 2 : 0 nach einer feinen Einzelleistung ausbauen.
In Bordeaux ließ der FC Bayern nichts mehr anbrennen. Scholl, Kostadinov und Jürgen Klinsmann mit seinem 15. Europacuptor in der Saison 1995/96 sorgten für klare Verhältnisse. Bei Bordeaux spielten übrigens Spieler wie Zineddine Zidane, Christophe Dugarry oder der spätere Bayern-Star Bixente Lizarazu.

 

Champions League Saison 1998/99

Finale am 26.05.1999 in Barcelona

FC Bayern München - Manchester United 1 : 2 (1 : 0)
Oliver Kahn, Lothar Matthäus (80. Thorsten Fink), Thomas Linke, Sammy Kuffour, Markus Babbel, Stefan Effenberg, Jens Jeremies, Michael Tarnat, Mario Basler (89. Hasan Salihamidzic), Carsten Jancker, Alexander Zickler (71. Scholl); Trainer: Ottmar Hitzfeld
Tore: 1 : 0 Basler (6.), 1 : 1 Sheringham (90.), 1 : 2 Solskjaer (90.)

Nach 1987 (!!) stand der FC Bayern nach einer starken Saison endlich mal wieder in einem europäischen Finale der Champions. Bereits in der Vorrunde traf man zweimal auf ManU, zweimal endeten die hochklassigen Partien unentschieden. Mit Trainer Ottmar Hitzfeld schien auch endlich Kontinuität in die Trainerfrag beim FC Bayern einzukehren. Im Finale musste ManU auf Kapitän Roy Keane und auf Spielmacher Paul Scholes verzichten, bei Bayern fehlten die Langzeitverletzten Giovane Elber und Bixente Lizarazu. Bayern begann furios und ging bereits in der 6. Minute durch ein Freistoß-Tor von Mario Basler aus ca. 17m in Führung. ManU war zwar in der Folgezeit optisch überlegen, ohne sich jedoch nennenswerte Torchancen zu erspielen. In der 2. Halbzeit hatten Jancker und Scholl die Entscheidung auf dem Fuße, doch sie vergaben. In den letzten Minuten brachte ManU noch die Joker Teddy Sheringham und Ole-Gunnar Solskjaer. Die Bayern-Abwehr geriet zusehends unter Druck, doch die 90. Minute war bereits erreicht, der Europokal so gut wie gewonnen. Was dann passierte, geht als Trauma von Barcelona in die Bayern-Geschichte ein. Beide Joker von ManU stachen, zuerst schlug Sheringham zu und dann auch noch Solskjaer. Bayern hatte 1 : 2 verloren, der Rest war Schweigen und Trauer.

 

Champions League Saison 2000/2001

Finale am 23.05.2001 in Mailand

FC Bayern München - FC Valencia 1 : 1 n.V., 5 : 4 nach Elfmeterschießen
Oliver Kahn, Sammy Kuffour, Patrik Andersson, Thomas Linke, Willy Sagnol (46. Carsten Jancker), Stefan Effenberg, Owen Hargreaves, Bixente Lizarazu, Hasan Salihamidzic, Giovane Elber (100. Alexander Zickler), Mehmet Scholl (108. Paulo Sergio)
Tore: 0:1 Mendieta (3., Handelfmeter), 1:1 Effenberg (50., Handelfmeter
Elfmeterschießen: Sergio verschießt, 0:1 Mendieta, 1:1 Salihamidzic, 1:2 Carew, 2:2 Zickler, Kahn hält den Elfmeter von Zahovic, Canizares pariert den Strafstoß von Anderson, Kahn hält den Elfmeter von Carboni, 3:2 Effenberg, 3:3 Baraja, 4:3 Lizarazu, 4:4 Kily Gonzalez, 5:4 Linke, Kahn hält gegen Pellegrino
Zuschauer: 74.500

Nach dem verlorenen Champions League - Finale von Barcelona 1999 bekam der FC Bayern Gelegenheit, den Pott nach 25 Jahren endlich wieder nach München zu holen. Die Vorzeichen vor dem Finale standen nicht schlecht: In den Viertel- und Halbfinalspielen hatte man die vermeintlich stärksten Konkurrenten wie Manchester United und Real Madrid bereits ausgeschaltet. Im Finale wartete nun mit dem FC Valencia eine Mannschaft, die bekannt dafür ist, dass sie von ihrem argentinischen Trainer Hector Cuper äußerst diszipliniert eingestellt wird und wie der FC Bayern München aus einer geordneten Defensive heraus spielt. Die Schwierigkeit dieser Aufgabe war jedem bewusst, auch wenn der FC Bayern wieder einmal als heißer Favorit gehandelt wurde. Bereits in der 3. Minute gingen die Spanier durch einen zweifelhaften Elfmeter, den ihr Kapitän Mendieta verwandelte, 1 : 0 in Führung. In der 16. Minute hatte auch der FC Bayern eine Elfmeterchance, als Stefan Effenberg im Strafraum gefoult wurde. Doch Mehmet Scholl zeigte Nerven, schoss schwach und scheiterte an Valencias Torhüter Santiago Canizares. In der 2. Halbzeit ging das Elfmeterdrama weiter. In der 50. Minute entschied der unglücklich agierende niederländische Schiedsrichter Dick Jol erneut auf Strafstoß. Auch dieser Elfmeterpfiff war zweifelhaft. Dieses Mal ließ sich Stefan Effenberg die Chance nicht entgehen und konnte zum 1 : 1 ausgleichen. Beim 1 : 1 blieb es nach Ablauf der regulären Spielzeit und der Verlängerung. Somit kam es zum "Lotteriespiel" Elfmeterschießen. Nach 5 Schützen war noch immer keine Entscheidung gefallen, bei Bayern patzten Sergio und Andersson, bei Valencia Zahovic und Carboni. Oliver Kahn parierte glänzend. Nachdem Lizarazu ebenso wie Kily Gonzalez traf und auch Linke seinen nächsten Elfmeter verwandelte, musste Valencia wieder nachlegen, um im Rennen zu bleiben. Pellegrino scheiterte jedoch erneut an Oliver Kahn, dem Helden von Mailand, und Bayern hatte die Trophäe endlich gewonnen.

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