Geschichtliche Entwicklung |
Kickboxen
Die 80er Jahre bis heute
Auch die WAKO erlebte eine
tiefgreifende Krise. Selbstherrlichkeit und Egoismus führten zu
Manipulationen der Statuten der demokratisch angelegten WAKO.
Machtkämpfe wurden ausgetragen, die durch Mitglieder Unterstützung
fanden, die immer in der 2. Reihe standen. Dies führte 1984 zu
einer Eskalation und 1985 zum Bruch in zwei Lager. Hätte es
nicht einen in Deutschland lebenden Belgier gegeben, der dem
Deutschen Verband seine legitimen Rechte gestohlen hat und sich
ohne jeden Auftrag des Deutschen Verbandes international bei der
Gegenbewegung als neuer Vertreter für unser Land aufspielte, es
wäre nicht zum Bruch gekommen, denn ohne Deutschland hätte es
keine WAKO-Europa gegeben.
Der alte Original-Verband führte seine Existenz weiter. Alle Bemühungen,
die unterschiedliche
Auffassungen auszudiskutieren, scheiterten an neuen Postenjägern,
die nun endlich einmal aus dem Schattendasein ans Licht der großen
Bedeutung kamen. So gab es 1985 zwei Weltmeisterschaften, die
eine in Budapest, wo Deutschland nur mit einer zweitklassigen
Garnitur der Abtrünnigen und auch die USA nur mit einigen
unbedeutenden Sportlern antrat. Die andere, die Original-Gruppe,
führte ihre Weltmeisterschaft wieder in London durch, die
aufgrund der unüberbrückbaren Ansichten in der Äußerst
knappen Zeit von nur 2 Monaten vorbereitet werden mußte. Hier
waren jedenfalls die besten und stärksten Nationen, die USA und
Deutschland, repräsentativ vertreten. In der Folge trug die
Original-WAKO 1986 in Athen ihre Europameisterschaften aus und
der andere Verband seine Meisterschaften für Vollkontakt in
Paris und für Leichtkontakt in Hamburg. Während die Original-WAKO
in großer Harmonie weitermachte, kam es sowohl in Paris als auch
in Hamburg zu Auseinandersetzungen infolge vieler
unqualifizierter Funktionäre. Dies war der Zeitpunkt, wo den führenden
Persönlichkeiten klar wurde, daß die Spaltung kein Gewinn
sondern nur ein Verlust war. In einigen fruchtbaren Gesprächen
einigten sich die Parteien, die Zukunft wieder gemeinsam zu
gestalten. Während die Original-WAKO einstimmig diesen Weg begrüßte,
tat sich die andere Seite schwer. Die Wiedervereinigung hat
stattgefunden. Einige der Spalter sind nicht mehr dabei. Die Münchener
Weltmeisterschaft präsentiert also die WAKO wie in alten Zeiten.
Nicht nur die interne Gemeinschaft. Sie ist auch der
Ausgangspunkt der Koordination mit vielen von ihren Geschäftemachern
mißbrauchten und enttäuschten Profis zu einem einheitlichen großen
Weltverband für Amateure und Professionals. Dies könnte ein
weiterer Meilenstein in der jungen Geschichte des Kickboxens sein.
Vernunft und Leistung, eine Konzentration der Kräfte, eine
dringende Anerkennung durch den DSB und die Medien. Dies wären
die Voraussetzungen für eine Zukunftsentwicklung, die unserem
Sport das lange verdiente Ansehen sichern könnte. Und dazu könnte
jeder beitragen; jeder, der es wirklich ernst meint.
Es ist höchste Zeit, endlich mit Zersplitterungen aufzuhören.
Es geht um den Sport und die Sportler. Es geht um ehrliche Titel
bereits auf unterster Ebene. Alle, die meinen, einen eigenen
Verband führen zu müssen, sollten ihre Kräfte in einer
Organisation vereinen und hier beweisen, wie ehrlich sie unseren
Sport wirklich lieben. In einer Demokratie ist für alle Platz.