Disziplinen
Leichtathletik - Hochsprung
Hochsprung ist olympische Sportart seit 1896 bei den Herren und seit 1928 bei den Damen.
Der Hochsprung entwickelte sich erst Ausgangs des Mittelalters in Europa. Er erfolgte zunächst nur aus dem Stand (Hochsprung aus dem Stand war olympisch bis 1912!!).
Im Laufe der Zeit wurde die Technik der Hochspringer oft und wesentlich verändert. Grundsätzlich teilt sich der Hochsprung in drei Phasen ein: Anlauf, Absprung, Überqueren.
Der Anlauf bereitet den Absprung bewegungsrhythmisch vor. Er liegt individuell zwischen 7 und 16 Metern. Beim Absprung wird der Anlaufrhythmus umgesetzt umgesetzt in eine vertikale Sprungbewegung mit Verlagerung des Körperschwerpunktes. Fast alle bisher praktizierten Stilarten sind heute längst überholt. Dazu gehören der Schersprung, bei dem zuerst das Schwungbein überquert und dann der Körper, der Kreuzschneppersprung mit beiden Beinen voraus, der Scherkehrsprung mit senkrechtem Anlauf sowie der Rollsprung und Wälzer (Straddle). Bei letzterer Stilart wird von der Seite des Sprungbeines angelaufen und der Kopf und die Schulter überqueren die Latte vor dem Becken.
Der modernste und heutige Sprungstil jedoch ist der von dem Amerikaner Dick Fosbury bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko gesprungene "Fosbury-Flop". Der Anlauf erfolgt in einem Bogen zur Latte. Die hierdurch entstehende Zentrifugalkraft wird in den Sprung umgesetzt, der Körper um die Längsachse gedreht und mit dem Rücken nach unten rückwärts über die Latte gesetzt.
Zu einer Hochsprunganlage gehören eine Landefläche, eine Anlaufbahn, 2 Sprungständer und eine Anlauflatte. Die Landefläche hat eine Abmessung von mindestens 5m x 4m und wird gegenwärtig in der Regel aus einem weichen, nachgebenden Kunststoff zu einem etwa 50 bis 100cm hohen Aufsprunghügel aufgebaut. Die Anlaufbahn ist mindestens 20m lang. Sie kann eine Aschenbahn sein oder einen Bitumen- bzw. Kunststoffbelag haben. Die Sprungständer müssen so hoch sein, dass sie die maximale Höhe, auf die die Sprunglatte gelegt werden kann, um mindestens 10cm überragen. Sie stehen in einer Entfernung von 4,00m bis 4.04m zueinander. Die Sprunglatte ist so aufzulegen, dass sie bei Berührung durch den Wettkämpfer leicht nach vorne oder hinten herunterfallen kann. Die Auflegeplatten für die Latte sind 6cm lang und 4cm breit. Zwischen Lattenende und Sprungständer bleibt je 1cm Spielraum, um ein Verklemmen zu verhindern. Während des Wettkampfes darf die Stellung der Sprungständer nicht verändert werden, es sei denn, dass vom Schiedsgericht die Absprung- oder Niedersprungstelle als unbrauchbar erachtet wird. Die Sprunglatte besteht aus Holz, Metall oder einem anderen geeigneten Material. Sie ist 3,98m bis 4,02 m lang und soll 2kg schwer sein. Die Sprunglatte ist entweder rund (Durchmesser 3cm; die Enden sind auf 15cm Länge abgeflacht) oder hat eine Dreikantform (Kantenhöhe von 3cm).
Wichtigste Regeln: Der Veranstalter legt die Anfangshöhe und die Steigerungshöhen bis zu einer bestimmten Höhe fest. Weitere Steigerungen erfolgen dem Wunsch der noch am Wettbewerb beteiligten Springer entsprechend. Jede neue Sprunghöhe ist nachzumessen, ebenso, wenn eine neue Latte benutzt wird. Der Absprung darf nur mit einem Bein erfolgen. Dem Springer stehen bei jeder Höhe drei Versuche zu. Die Reihenfolge, in der die Wettkämpfer die Versuche ausführen, wird durch das Los bestimmt. Vom Zeitpunkt des Aufrufes an sollte der Versuch innerhalb von 1:30 min ausgeführt werden. Es können nach eigenem Ermessen Höhen ausgelassen werden. wer drei Mal hintereinander reißt - gleich, bei welcher Höhe - scheidet aus dem Wettkampf aus. Die Sprunghöhe wird senkrecht vom Erdboden bis zum tiefsten Punkt der Oberkante der Sprunglatte gemessen. Ein Sprung gilt als Fehlversuch, wenn der Wettkämpfer die Sprunglatte reißt oder mit einem Körperteil den Boden bzw. die Aufsprungfläche hinter den Sprungständern berührt, ohne vorher die Latte übersprungen zu haben. Erreichen mehrere Wettkämpfer die gleiche Höhe, ist derjenige besser platziert, der mit der geringeren Anzahl von Versuchen die zuletzt erreichte Höhe übersprang. Ist diese Anzahl gleich, wird der Teilnehmer besser platziert, der im Gesamtwettbewerb einschließlich der zuletzt übersprungenen Höhe die wenigsten Fehlversuche aufweist. Sollte auch dann noch keine Entscheidung gefallen sein, müssen die gleichstehenden Teilnehmer (soweit es um Platz 1 geht) einen weiteren Versuch über die Höhe ausführen, an der sie gescheitert sind. Wird dadurch keine Entscheidung herbeigeführt, soll die Latte niedriger oder höher gelegt werden. Bei jeder Höhe ist bis zur endgültigen Entscheidung von jedem noch beteiligten Wettkämpfer 1 Sprung auszuführen. Bei diesem sogenannten Stichkampf müssen alle Teilnehmer jeden Sprung ausführen. Verzicht bedeutet Aufgabe des 1. Platzes.