Disziplinen

Leichtathletik - Stabhochsprung

Stabhochsprung ist olympische Sportart seit 1896 bei den Herren und seit 2000 (Sydney!) bei den Damen.

Der erste Olympiasieger 1896 Hoyt (USA) sprang 3,30m, 20 Jahre später wurde die 4- Meter-Grenze erreicht, wiederum 20 Jahre später die 5-Meter-Grenze. Heute zählt die 6-Meter-Grenze als Knackpunkt und Ziel eines jeden Stabhochspringers, wobei anzumerken bleibt, dass seit den Zeiten eines Sergej Bubka die 6-Meter-Grenze kein Ding der Unmöglichkeit mehr ist. Von den deutschen Stabhochspringern hat als Erster Tim Lobinger diese Traumgrenze "überflogen".

1960 wurde der Holzstab vom Glasfiberstab abgelöst. Danach entwickelte sich eine neue Sprungtechnik, die im Laufe der Jahre immer weiter ausgefeilt wurde.

Der Stabhochsprung ist die schwerste leichtathletische Einzel-Disziplin. Sie verlangt vom Athleten Tempo eines Sprinters, die Sprungkraft eines Hochspringers, die Eleganz eines Kunstspringers/-turners und die Kondition eines Mehrkämpfers. Stabhochsprung-Wettbewerbe dauern oft mehr als 6 Stunden. Jeder Springer hat für jede Höhe drei Versuche. Bei gleicher Höhe entscheidet die Anzahl der Versuche. Als Fehler zählt das Abwerfen der Latte durch den Körper oder den Sprungstab. Erst eine Reihe verschiedener Techniken und Bewegungsabläufe ergeben den Stabhochsprung: der schwungvolle Anlauf, der genaue Griff des Stabes, der Einstich und die Phase des Absprungs vom Boden, das Passieren des Stabes, Umstützen des Körpers, das Strecken der Arme, das Abstoßen vom Stab und das Überqueren.

Der normale Anlauf beträgt in der Regel zwischen 36 und 44m. Die obere Hand fasst den Stab im Kammgriff, die untere im Ristgriff. Der Gegendruck nach dem Einstich in den Einstichkasten wird dadurch abgefangen, dass der Körper nahe an den Stab heranzieht und die Arme gestreckt werden. Der Aufschwung entspricht einer Rolle rückwärts beim Kunstturnen. Der Springer zieht das Becken in Schulterhöhe, beginnt mit einem Anziehen der Arme die Drehung (fast im Handstand) und wird über die Latte katapultiert, während der Stab an der Aufsprungseite zurückfallen muss.

Für die Phase des Überquerens gibt es mehrere Techniken, um den Oberkörper über die Latte zu drehen, wenn Beine und Unterkörper schon überquert haben: den Jack-Knife-Stil, bei dem die Beine nach unten anwinkeln; den Fly-away-Stil mit senkrechtem Körper beim Abstoss, zurückgerichteten Unterschenkeln beim Überqueren, womit der Körper über die Latte gerissen wird; die Arch-Form (beide Beine werden beim Abstoß nach unten gerissen) und den Arch-fly-away-Stil (Sprungbein beim Abstoß nach unten, Unterschenkel des anderen Beins nach oben).

Die Anlaufbahn ist 45m lang und 2m breit, der Sprunghügel 4m lang und 5m breit, der Einstichkasten 1m lang, am Anlaufende 60cm breit und am Anschlussbrett 15cm breit, Tiefe 20cm. Die auf Betonplatten ruhenden Sprungständer sind 5,05m voneinander entfernt. Der Stab kann aus beliebigem Material und mit maximal 2 Laken Klebeband umwickelt sein.

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