Disziplinen

Leichtathletik - Weitsprung

Olympisch seit 1896 (bis 1912 aus dem Stand), bei den Damen seit 1948. Der Weitsprung gehört zu den ältesten olympischen Disziplinen überhaupt. Das Weitspringen aus dem Stand von einer Bohle war Bestandteil des altgriechischen Pentathlon (Fünfkampf), zu dem außerdem der Stadionlauf über 190m, Diskuswurf, Speerwurf und Ringen gehörte.

Der Weltrekord entwickelte sich nur langsam. 1896 in Athen sprang der Amerikaner Clark 6,35m. Der von Jesse Owens 1935 erzielte Weltrekord von 8,13m wurde erst 1960 von Ralph Boston überboten. Bei den olympischen Spielen 1968 in Mexiko stellte der Amerikaner Bob Beamon mit 8,90m einen neuen Weltrekord auf, welcher von der internationalen Presse die Bezeichnung "Jahrhundertweltrekord" bekam. Fast schien es so, dass der Weltrekord diese Titulierung zurecht bekam, doch 1991 bei den Weltmeisterschaften gelang es endlich Mike Powell, ebenfalls USA, diesen Weltrekord mit einem 8,95m-Satz zu brechen. Leichtathletik-Legende Carl Lewis hingegen scheiterte mehrfach knapp an dem Weltrekord von Bob Beamon.

Die internationale Sprunganlage hat einen Anlauf von 45m, wobei der Weitspringer seinen Anlauf selber variieren kann. Sie muss vollkommen eben sein. Der Absprung erfolgt vom Absprungbalken. Er ist in den Boden eingelassen, 34cm breit und hat einen 1,22m langen, weißen Holzbalken, dessen der Sprunggrube zugewandte Kante die Absprunglinie ist. Sie darf nicht übertreten werden. Zur Kontrolle ist daneben ein kleiner Streifen Plastilin-Auflage (oder Sand-Auflage) angebracht. Die Sprung-Grube ist 8m lang und 2,75m breit. Sie beginnt 1m hinter dem Absprungbalken und ist mit Sand gefüllt. Die Weite eines Sprunges ist das Ergebnis aus zwei Dritteln Anlaufgeschwindigkeit und einem Drittel Sprungkraft. Herren benötigen in etwa 22 - 25 Anlaufschritte, Damen etwa 18 - 20 Schritte. Die drei letzten Schritte sind kürzer und schneller. Die Beinarbeit während des Fluges dient dem Gleichgewicht. Der günstigste Absprungwinkel liegt bei 20°.

Die Weite wird gemessen vom Körpereindruck, der dem Absprungbalken am nächsten liegt, bis zur Absprunglinie. Der Sprung ist auch gültig, wenn vor dem Balken abgesprungen wird. Ungültige Sprünge: Übertreten oder seitliches Zurückfallen in der Sprunggrube.

Im Wettkampf hat jeder Springer drei Sprünge. Die Besten der Vorrunde, zumeist 6 Springer, haben im Endkampf weitere drei Versuche. Der weiteste Sprung wird gewertet.

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