Live-Berichte

Moderner Fünfkampf

Weltcup im Modernen Fünfkampf in Leipzig  >  29. April und 1. Mai 2005

Ein Bericht von Rainer Hille, Leipzig

40 Jahre ist es her, als in Leipzig die Weltmeisterschaften ausgetragen wurde. Aus diesem Anlass wurde der Weltcup der Männer in Leipzig ausgetragen. Doch einige Unterschiede gab es schon. Damals wurde an jedem Tag nur eine Disziplin ausgetragen, jetzt werden alle 5 an einem Tag durchgezogen. Vor 40 Jahren säumten insgesamt 50000 Zuschauer die Festwiese im Zentralstadion, wo das Reiten und Laufen ausgetragen wurde. Diesmal fanden die Wettkämpfe in der Halle fast ohne Publikum statt. Nur zum Springreiten kamen etwa 500 Besucher oder zufällige Spaziergänger, welche dann auch zum Geländelauf blieben. Das bei schönstem Wetter und freien Eintritt. Leider lief mit der Werbung einiges schief. Plakate gab es keine, dann wurde noch mal der Termin um eine Woche geändert. Positiv ist der gute Kontakt zu den Funktionären des Verbandes und die Pressezuarbeitung zu erwähnen. Ständig gab es die aktuellen Ergebnisse. Hier hatte der Deutsche und der Berliner Verband für Modernen Fünfkampf ein dickes Lob verdient.

Der Weltcup wurde in der Sportschule des SFV ausgetragen, Autogrammsammlern auch von den Tauschbörsen bekannt. Das Schwimmen fand in der Universitätshalle statt, das Reiten im etwa 500 Meter entfernten Reiterhof.

Interessant auch der Austragungsmodus. Am Freitag gab es nur einen Vierkampf ohne Reiten. In drei Gruppen zu je 25 Startern qualifizierten sich die jeweils 10 Besten und 2 punktbeste Elfte für das Finale. Wie hart es dort zuging, zeigt das Ausscheiden einiger bekannter Sportler. Die deutschen Ex - Weltmeister Jan Vetter und Carsten Niederberger blieben ebenso auf der Strecke wie die Ex - Europameister Stefanek und Horbacs aus Polen als 11. bzw. 12. ihrer Gruppe.

Durch die Austragung aller 5 Disziplinen an einem Tag wurden diese auch gekürzt.

Bereits um 7.30 Uhr fielen die ersten Schüsse. Geschossen wurde mit Luftpistolen auf 10 Meter und 20 Schuß. Das Florettfechten zog sich in die Länge, musste doch jeder gegen jeden antreten. In nur 1 Minute Kampfzeit entschied der erste Treffer.

Geschwommen wurde auf 200 Meter Freistil. Im Reiterparcours entschied sich vieles, denn es gehörte auch Glück mit den Pferden dazu. Diese wurden den Reitern zugelost oder diese hatten nur 20 Minuten Zeit zum Einreiten. Den Abschluss bildete ein 3 km Geländelauf, welcher nach dem auch vom Nordischen Skisport bekannten Jagdstart erfolgte.

Im Finale lag nach dem Schießen der Europameister  Kallai aus Ungarn mit 48 Punkten in Front, gefolgt vom anderen Europameister Krungolcas aus Litauen. Der spätere Sieger, der Olympiasieger Moissev (Russland) fand sich auf Platz 20 wieder.

Im Fechten dominierte der Ukrainer Yefremenko (1084 Punkte). Gut waren auch Valentini aus Italien und der Lette Cerkovskis (972). Mit 944 Punkten rückten Moiseev, Sorolla (Spanien)und Zhenzua (China) auf. Kallai hielt mit gleicher Punktzahl die Spitze. Nun wurde geschwommen, hier siegte Moissev vor den deutschen Eric Walther. Beim Reiten gab es 3 strafpunktfreie Reiter, Kallai, Michalik aus Tschechien und der Olympiazweite Zadneprovskis aus Litauen. Aber auch Moiseev und Walther gaben nur wenige Punkte durch Zeitüberschreitung ab. So musste die Entscheidung im Geländelauf fallen. Moissev startete 4 Sekunden vor Kallai, 21 vor Zadneprovskis, 29 vor Michalik und 32 vor Walther. Der Russe hielt die Führung, Kallai verlor auf den letzten Metern den zweiten Platz. Die Leistung von Eric Walther konnte sich sehen lassen.

Es waren interessante und schöne Wettkämpfe. Das Fluidum war recht angenehm, da die Sportler durchweg sehr freundlich und zugängig waren. Aktive und Zuschauer wurden nicht durch die sonst üblichen Sicherheitsleute getrennt.

Im August 2007 findet dann im Olympiapark von Berlin die WM statt.

Zurück zur Ergebniss-Übersicht dieser Sportart