Olympische Spiele der Neuzeit
(Winter)

 

Olympische Winterspiele 1928 in St. Moritz

1928 in St. Moritz nahm Deutschland zum ersten Male an Olympischen Winterspielen teil. 25 Länder hatten 467 Teilnehmer entsandt.

Der Norweger Johan Gröttumsbraten gewann die Nordische Kombination, im 18-km-Langlauf gab es einen dreifachen norwegischen Triumph wieder mit Gröttumsbraten als Sieger und auch im Spezialsprunglauf einen norwegischen Doppelerfolg durch Andersen und Sigmund Ruud. Nur im 50-km-Dauerlauf siegte ein Schwede, Per Erik Hedlund, und zwei weitere Schweden folgten auf den Plätzen. In der Nordischen Kombination wurde der Nesselwanger Ludwig Böck, der Vater des späteren deutschen Meisters Helmut Böck, als Siebter bester Mitteleuropäer hinter den Skandinaviern.

Im Eiskunstlaufen der Damen leuchtete zum ersten Male Sonja Henies Stern. Bei den Herren dominierte neuerdings der Schwede Gillis Grafström, im Paarlauf das berühmte französische Duo Joly/Brunet. Im Eisschnelllaufen finden wir wieder Clas Thunberg als zweifachen Sieger auf den kürzeren Strecken, über 5000m erscheint erstmals der Name des Norwegers Ivar Ballangrud, der 10.000m-Lauf fiel dem Tauwetter zum Opfer.

Im Viererbob - damals noch mit fünf Mann auf dem Schlitten - belegte der Garmischer Hanns Kilian mit Wastl Huber als Bremser den dritten Platz und errang damit Deutschlands erste Winter-Medaille!

Kanada bewies aufs Neue seine unbestrittene Harmonie im Eishockey und siegte mit einem Torverhältnis von 38:0 in der Schlussrunde gegen Schweden, Schweiz und England; Deutschland war nach einer 0:1-Niederlage gegen die Schweiz und einem Unentschieden gegen Österreich vorzeitig ausgeschieden.

St. Moritz hatte während der Spiele vor allem mit dem einsetzenden Tauwetter zu kämpfen. Wie bereits oben erwähnt, musste im Eisschnelllaufen der 10.000m-Lauf abgebrochen werden und wurde nicht mehr nachgeholt - ein einmaliger Fall in der Geschichte der Olympischen Winterspiele. Im Eiskunstlaufen sowie im Eishockey mussten Wettbewerbe auf einen späteren Termin verschoben werden. Die Bobrennen wurden von vier auf zwei Durchgänge verkürzt.

Die Olympischen Spiele in St. Moritz wurden am 11.02.1928 im Eisstadion Badrutts Park durch Bundespräsident Edmund Schulthess eröffnet und am 19.02.1928 durch IOC-Präsident de Baillet-Latour für beendet erklärt. Wie 1924, wurden in 14 Disziplinen Medaillenvergeben. Als Demonstrationssportarten standen Militärpatrouille und Skijöring auf dem Programm. Der olympische Eid wurde vom Schweizer Skisportler Hans Eidenbenz gesprochen.

Zurück zur Historien-Übersicht dieser Sportart