Olympische Spiele der Neuzeit (Winter) |
Olympische Winterspiele 1956 in Cortina d'Ampezzo
1956 in Cortina d'Ampezzo wurden zu den Winterspielen des Kitzbühelers Toni Sailer, der drei Goldmedaillen gewann und mit diesem alpinen Triumph zum Liebling aller wurde. Erstmals waren im Dolomiten-Städtchen auch russische Sportler, die mit stolzen Erfolgen auftrumpften, am Start.
Bei den Damen teilten sich Deutschland und die Schweiz in den alpinen Wettbewerben die Siege. Ossi Reichert überraschte im Riesenslalom, während die Eidgenossen im Slalom durch die Genferin Renée Colliard und im Abfahrtslauf durch Madeleine Berthod siegreich waren.
In den nordischen Disziplinen kamen die Russen zu ihren ersten Winterolympia-Erfolgen in der Herren-Staffel und - doppelt sogar - im Damen-Langlauf. Die Sensation brachte der Spezialsprunglauf, als die Finnen Hyvärinen und Kallakorpi auf den ersten beiden und Harry Glass und Max Bolkart auf den nächsten Plätzen die Abonnementsieger aus Norwegen in den Hintergrund verdrängten. Finnland stellte auch in Veikko Hakulinen den 30-km-Sieger, die Norweger mussten sich mit dem Sieg im 15-km-Langlauf durch Brenden und in der Kombination durch Brenden begnügen. Im 50-km-Langlauf fiel die Goldmedaille durch Sixten Jernberg an Schweden, der in Cortina insgesamt vier Medaillen (einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze) gewann. Das Bobfahrer-Gold fiel an Italien (Zweier) und an die Schweiz (Vierer).
In den Eishockey-Wettbewerben wurde die Ära von Kanada für lange Zeit beendet und erstmals blitzte das Können der sowjetischen Eissputniks auf, die sich die Goldmedaille sicherten. Für das Mutterland des Eishockeys Kanada reichte es nur noch zu Bronze.
Zum ersten Male nach dem Kriege ging eine gesamtdeutsche Olympiamannschaft an den Start. Das NOK der DDR wurde im Jahre 1955 vom IOC provisorisch anerkannt. Gleichzeitig verpflichtete man die beiden NOK's, bei den nächsten Spielen eine gesamtdeutsche Mannschaft zu bilden. Als Hymne sollte zunächst die Hymne gespielt werden, deren Staatsangehörigkeit dem Sieger entspricht, später einigte man sich jedoch wieder auf "An die Freude" aus Beethovens Neunter Sinfonie. 63 Sportler aus Gesamt-Deutschland gingen in Cortina d'Ampezzo an den Start, 51 aus der Bundesrepublik, 12 aus der DDR.
Insgesamt nahmen in Cortina d'Ampezzo 820 Sportler (darunter 132 Frauen), verteilt auf 32 Mannschaften, teil. In 24 Wettbewerben wurden Medaillen vergeben. Die Spiele wurden am 22.01.1956 durch Staatspräsident Giovanni Gronchi im Stadio dei Ghiaccio eröffnet, ihren Abschluss fanden die Spiele ebenfalls im Stadio dei Ghiaccio am 05.02.1956. Der olympische Eid wurde von der alpinen Skiläuferin Giuliana Chenal-Minuzzo gesprochen. Das olympische Feuer wurde am 22.01.1956 auf dem Capitol von Rom entzündet. Letzter Fackelträger war der Eisschnellläufer Guido Caroli.