Chronik des Ringens

Ringen

Chronik des Ringens (Teil 2 - 3400v.Chr. - 1100 v.Chr.)

3400 v. Chr. In Ägypten wurden die Wände der Pyramiden und Gräbmäler mit den liebsten Tätigkeiten der Besitzer verziert. Noch zu Lebzeiten errichteten die Pharaonen und reichen Ägypter ihre Grabstätten. Mit auffallender Häufigkeit waren auf diesen Todesstätten Zeichnungen und Gravuren des Ringkampfes vertreten. Eine systematische Ringerausbildung der Soldaten im ersten Königreich am Nildelta erfolgte schon vor über 5400 Jahren.

Die älteste uns bekannte bildliche Darstellung des Ringkampfsportes stammt deshalb aus Ägypten und kommt aus der 5.Dynastie ca. 2650 vor Christus aus dem Grab des Ptahlotes bei Sakkara. Dort sind auf einem Kalksandsteinrelief Knaben im Freistilringen in einer Szene bei einigen glänzenden Schwüngen abgebildet, als habe der Künstler beim Anblick dieses Kampfes Feuer gefangen und die sonst so steife Würde des ägyptischen Kunststils durchbrochen.

400 Ringerszenen sind in den Gräbern des Beni Hasan aus dem Jahr 2500 v. Chr. noch jetzt erhalten. Sowohl Stand- als auch Bodenaktionen sind mit einem weißen und schwarzen Ringer deutlich für die Nachwelt für immer dokumentiert worden.

2.900 v. Chr. bezwang der sumerische Sagenheld Gilgamesch einen Stier und einen Löwen im Ringkampf mit bloßen Händen. Aus Mesopotamien (Dijala) stammt eine kleine Kupferplastik, die neben den Wandmalerein des Grabes von Beni Hasan zu den ältesten erhaltenen Ringerdarstellungen zählt. Zwei Ringer halten sich im Standkampf an einem sumoähnlichen Bauchgürtel fest und versuchen sich mittels Zieh- und Schiebekampf aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Figur stammt aus dem Jahr 2500 v. Chr. und soll die Ringer Gilgamesch und Enkidu zeigen. Beide balancieren dabei ein Gefäß auf dem Kopf, was einen Kampf unmöglich erscheinen lässt. Das Epos über die beiden Sagengestalten lautet: "Sie ruinierten den Türpfosten, die Mauer wankte, aber Gilgamesch und Enkidu hielten einander noch immer am Gürtel. Wie erfahrene Ringer rangen sie."

Chinas "Gelber Kaiser" Huang Ti begründete das "Reich der Mitte". Unter anderem führte er bei seinen Soldaten 2660 v. Chr. das Ringen und Schwertfechten ein.

Aus dem Jahr 2080 v. Chr. stammen Abbildungen von Ringern im Grab des Fürsten Neherji in El-Bersche Ägypten .

Um 2000 v. Chr. drangen Arier in das Industal und den Pandschah (jetzt Pakistan bzw. Indien) vor. Die Indogermanen brachten Kriegswagen, Schwerter und den Ringkampf nach Vorderindien.

1950 v. Chr. folgte das Eindringen indogermanischer Stämme nach Griechenland. Sie tragen Totenfeiern aus, bei denen Zweikämpfe veranstaltet werden.

1600 v. Chr. Minoische Kultur auf der Insel Kreta. Faustkämpfe und Ringen fanden in der Arena des Palasthofes statt. Ein Specksteintrichter von Hagia Triada vermittelt ein anschauliches Bild hiervon. Gleiches gilt für Knossos, Phaistos, Mallia und andere große Orte. Die kretische Inschrift selbst konnte nie entschlüsselt werden, so dass über die Wettkampfregeln nichts bekannt ist.

1580 v. Chr. Laut Inschrift auf einem in Olympia gefunden Diskus fanden in diesem Jahr erstmalig sportliche Kampffestspiele statt.

1500 v. Chr. Neues Reich in Ägypten. In Gräbern nahe der neuen Hauptstadt Theben befinden sich Abbildungen von Ringern und Schwertkämpfern.

1100 v. Chr. Im Tempel von Medinet Habu und im Grab von Ramses IV. Abbildungen von Ringkämpfern.

1100 v. Chr. Su-bago kommt von Korea nach Japan. Es ist die Ringkunst des Nachgebens. Die Angriffswucht des Gegners wird zum Konter ausgenutzt. Um 700 v. Chr. nennen die Japaner diesen Zweikampf Jiu-Jitsu. Die sanfte Kunst gerät zunächst für lange in Vergessenheit und erhält viel später den Namen Judo.

Erst 658 v. Chr. wird eine Sumo-Gilde in Japan nachweislich gegründet. Sumo fand nur am kaiserlichen Hof und in Tempeln statt. Im dojo (Kampffläche) ist ein Kreis von 3,60 m Durchmesser enthalten. Wer den Ring um Zehenbreite verlässt, hat verloren. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es ein Griffrepertoire von 64 Techniken.

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