Allgemeines

Rennrodeln

Geschichte

Eine erste historische Erwähnung findet die Benutzung von Abfahrtshilfen auf parallelen "Kufen" im Jahr 101, als in den Dolomiten (Tirol) so genannte Zimbern (römische Soldaten) auf ihren Schilden schneebedeckte Hänge hinunterglitten (Quelle: Plutarch; man spricht von Urrodlern). Im Jahr 1220 werden Schlitten in einem Minnelied des Neidhard von Reuenthal, im Jahr 1570 durch Hans Sachs ("Schlittenfarn") genannt. Um 1880 finden Schlitten zum Gebrauch durch Reisende (heute würde man sagen: Touristen) im Kanton Graubünden in der Schweiz Verbreitung. – Der 12. März (andere Quellen: Februar) 1883 wird allgemein als die Geburtsstunde des Rennschlittensports (RS) angesehen. An diesem Tag trug man auf einer 3 km langen Straße zwischen Davos und Klosters in der Schweiz ein "Wettschlitteln" aus. Infolgedessen wurde ein Tobogganing-Club gegründet, der weitere Wettbewerbe organisierte. Im Riesengebirge, in Thüringen und in Bayern entwickelte sich der RS-Sport zeitgleich und massenwirksam.

In Deutschland fanden erste Rodel-Wettbewerbe 1886 auf der Straße von Oberhof nach Zella-Mehlis statt. 1913 wurde in Dresden ein Internationaler Schlittensportverband mit den Mitgliedsländern GER, AUT, SUI gegründet. Erste Europameisterschaften sind 1914 in Reichenberg (heute Liberec, TCH) dokumentiert, erste Weltmeisterschaften 1955 in Oslo. 1927 gründete sich (nach dem Ersten Weltkrieg) der Schlittensportverband neu, 1935 wurde er mit dem Internationalen Bobsportverband vereinigt, später aber wieder getrennt.

Seine olympische Premiere erlebte der Rennschlittensport 1964 in Innsbruck, da das IOC 1954 beschlossen hatte, Rodeln statt Skeleton bei Olympia auszutragen. (Die Sportler aus beiden deutschen Ländern traten dabei als eine gemeinsame deutsche Mannschaft auf.)

Alle RS-Aktivitäten werden vom Internationalen Rennrodel-Verband FIL (Fédération International de Luge) koordiniert, die 1957 gegründet wurde und ihren Sitz in Marseille hatte, 2001 wurde als Sitz der FIL Salzburg (Aignerstr. 14) angegeben, 2003 findet sich Berchtesgaden (Rathausplatz 9) auf der FIL-Homepage [1].

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