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Rodeln
Bahn
Die erste Kunde über eine Rodelbahn stammt aus dem Jahr 1777, wo ein vereistes Gerüst als "Petersburger Rutschbahn" Verwendung fand. – Aus Kanada ist die Anlage von Bahnen für das Toboggan-Fahren nachgewiesen. Bis 1967 fuhr man auf natürlich vereisten Rinnen, bis ein in der Bahn verlegtes Kühlsystem auf der Bahn in Königssee bessere und gleich bleibend gute Bedingungen für die Rennrodler bot. Seitdem werden nur noch künstlich zu vereisende Anlagen (mit den Kühlflüssigkeiten Ammoniak oder Salzlösung) eingesetzt und sind als kombinierte Rennschlitten- und Bobbahn, teilweise auch für Skeleton, ausgelegt. Für diese Sportarten ist jeweils die gleiche Bahnlänge, etwa 1200 m für Männer-Einzel und -Doppel und etwa 1000 m für Frauen-Einzel und Jugendliche, festgelegt. Die Anzahl der Kurven liegt zwischen 10 und 14. Im Zielauslauf darf ein ungebremster Schlitten nicht schneller als 40 km/h fahren, deshalb darf der Auslauf nicht steiler als 20 % sein.
Das Fahren auf natürlichen Schlittenbahnen hat sich als Folge der Entwicklung als selbstständige Disziplin herausgebildet.
Die Bahnen der verschiedenen Olympiastädte werden meist mit Hilfe erfahrener Bahnarchitekten aus Deutschland oder Österreich errichtet (die Bahn von Calgary wurde z.B. auf der Grundlage eines DDR-Projektes errichtet; sie hat zwei 400 m lange Streckenteile für Bobs und Rennschlitten und führt erst danach zu einer Spur zusammen). Der Unterhalt einer vereisten Bahnanlage kostet sehr viel Geld, 1998 wurden dafür etwa 10.000 DM pro Tag genannt.
Die bekannten Bahnen lassen Geschwindigkeiten von durchschnittlich 120 km/h zu. Das Profil ist so angelegt, dass schon nach 200 m ein Tempo von 80 km/h erreicht wird. Da alle Bahnen unterschiedlich sind, werden für jede Bahn extra Bahnrekorde notiert, aber keine Weltrekorde. Für eine ruhige und sichere Fahrt der Schlitten werden die Gleitflächen der Bahnen sorgfältig glatt gehobelt.
Für den Start wird eine Rampe mit verstellbaren Startbügeln vorgesehen, manchmal sogar eingehaust; man spricht vom "Starthaus".