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Skeleton
Geschichte
Über die eigentliche Herkunft des Schlittenfahrens auf dem Bauch gibt es verschiedene Darstellungen: einesteils sollen bereits die nordamerikanischen Indianer diese Art der winterlichen Fortbewegung betrieben haben, anderenteils ist überliefert, dass britische Offiziere bäuchlings auf vereisten Waldwegen hinab gefahren sind.
Seit 1882 die erste sportliche Schlittenbahn in der Schweiz von Davos nach Klosters eröffnet wurde, entwickelte man hierfür unterschiedliche Gleitgeräte, um immer höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. Es ist dokumentiert, dass 1887 in Davos ein gewisser McCormick erstmalig auf dem Bauch auf einem Schlitten liegend die Rodelbahn hinab fuhr. Da die erreichten Zeiten so überzeugend besser waren als die beim sitzend Fahren, fuhren bereits alle Teilnehmer des Wettbewerbs Grand National 1890 in Sankt Moritz in Bauchlage. Dieses Jahr gilt damit als Geburtsdatum des Skeleton-Sports.
Die ersten verwendeten Schlitten bestanden vorwiegend aus Metall (Kufenlängen bis 2,20 m) und hatten ein skelettartiges Aussehen, deshalb wurde dieses neue Gleitgerät Skeleton getauft.
1905 wurde Skeletonfahren erstmalig außerhalb der Schweiz im Rahmen eines Bobwettbewerbes in Mürzzuschlag (Österreich) gezeigt. Bereits 1906 fanden die ersten österreichischen Skeleton-Meisterschaften statt.
1912/13 gründete sich in Schierke (Deutschland, Harz) ein erster Skeleton- und Eishockey-Klub; in Oberhof wurden dann die ersten deutschen Skeleton-Meisterschaften ausgetragen.
Auf Grund schlechter Winterverhältnisse und der Ereignisse des Ersten Weltkrieges in Europa geriet Skeleton fast in Vergessenheit. Erst 1928, als in der Schweiz die Olympischen Winterspiele ausgetragen wurden, konnte Skeleton wieder belebt werden; der Amerikaner John Heaton holte den ersten Olympiasieg im Skeletonfahren. Auch 1948 stand diese Sportart, an der sich 15 Fahrer aus 6 Nationen beteiligten, wieder im olympischen Programm. Der Skispringer Nino Bibbia (Italien) gewann nach 6 Wertungsläufen den Wettbewerb. Da es zu dem Zeitpunkt noch keine speziellen Bahnen für Bob, Skeleton usw. gab und man deshalb teilweise zwar gesperrte Straßen benutzte, nahm das IOC diese Sportart wieder aus dem Veranstaltungsprogramm heraus.
Auch in der Sowjetunion (heute in Litauen: Segewold bei Riga) wurden Skeleton-Wettbewerbe organisiert. Die hier erreichten durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeiten lagen bei ca. 45 km/h.
Weltmeisterschaften im Skeletonfahren wurden anfangs unregelmäßig ausgetragen: ab 1949 bis 1955, 1959, dann regelmäßig ab 1982. Die ersten Europameisterschaften fanden 1980/ 81 auf der Kunsteisbahn von Innsbruck-Igls statt.
Der eigentliche Aufschwung des Skeletons erfolgte mit dem Aus- und Neubau zahlreicher Kunsteisbahnen in den 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts. Wegen dieser Bahnbenutzung heißt diese Sportart nun korrekt Bobbahn-Skeleton.
1988 haben 21 von 26 Ländern für die weitere Aktivierung des Skeletons gestimmt, 16 Nationen (SUI, AUT, USA, CAN, GER, LET, LIT, RUS, RUM, SLO, TCH u.a.) nahmen daraufhin an den WM 1989 teil.
1998 hat das IOC die Wiederaufnahme von S. in das olympische Programm ab 2002 entschieden.
Bis etwa 1995 war Skeleton nur eine Sportart für Männer, seit dem wird sie auch von Frauen betrieben.
Alle Aktivitäten im Skeleton werden vom Weltverband der Bob- und Skeletonfahrer (FIBT) koordiniert, der seinen Hauptsitz in Paris hat.