Extrem-Skisportarten

Inferno-Abfahrtsrennen

Allgemeines

Sir Arnold Lunn, ein Skipionier aus Großbritannien, begründete die beiden Volks-Abfahrtsläufe Kandahar (am Arlberg) und das Inferno-Rennen nahe Mürren in der Schweiz.

Das erste Inferno-Rennen fand am 29. January 1928 statt. Das Rennen startete vom Gipfel des Schilthorn (2970 m) und war ein einfacher Abfahrtslauf. Alle Teilnehmer fuhren zugleich ab und auch der Starter nahm teil. Der Schnee war natürlich nicht gespurt; der Kurs schloss kurze Anstiege und einen Langlaufabschnitt mit ein (Teilnehmerzahl, Gewinner, Zeiten: siehe Tabelle). Die einzige weibliche Teilnehmerin war Doreen Elliott, die 10 Minuten „verlor", weil sie zurücklief, um einem Teilnehmer zu helfen, der sich eine Rippe gebrochen hatte. Trotzdem erreichte sie noch den vierten Platz..

Die Zeitnahme erfolgte so: Am Tag vor dem Rennen glich der Starter mit dem Veranstalter seine Uhr ab und informierte ihn über die vorgesehene genaue Abfahrtszeit. Mit dem Notieren der Ankunftszeit konnte die Siegerzeit errechnet werden. Anfänglich wurde das Rennen von den Briten dominiert, erst nach ca. 5 Jahren zog dieser Wettbewerb die internationale Aufmerksamkeit auf sich, als der Mürren-Skiclub die Organisation übernahm. Während des Zweiten Weltkrieges gab eine Unterbrechnung, aber danach fand das Inferno-Rennen jedes Jahr statt. - Der Massenstart wurde durch den individuellen Start abgelöst.

Die Popularität des Inferno-Rennens stieg besonders an, als 1967 die Schilthorn-Drahtseilbahn in Betrieb genommen wurde (damals die längste und natürlich modernste Bahn in der Welt). Der Start war damit leicht erreichbar und auch die Abfahrtstrecke konnte gut überwacht werden. Später wurden noch mehrere Tore „eingebaut", womit keine freie Spurwahl möglich war und das Rennen auf ein anspruchsvolles Niveau gehoben wurde.

1984 wurde der Wettbewerb um die „Super Kombination" erweitert, seit 1991 werden gesonderte Siegerzeiten für die teilnehmenden Frauen offiziell gewertet.

Heute betrachtet man das „Inferno" als die alpine Parallele zum „Wasalauf", der Amateur-Veranstaltung für Skilangläufer. Jedes Jahr müssen mindestens ebenso viele wie zugelassene Startwillige abgewiesen werden. Die abwechslungsreiche, spezielle Topographie macht den Reiz dieser 15,8 km langen Strecke aus, die auch ausserhalb des Rennens befahren werden kann.

Zurück zur Ergebniss-Übersicht dieser Sportart