MASSENLÄUFE
(
zusammengestellt von Frau Monika Arnold aus Berlin; e-mail:
arnold.monika@t-online.de )
Das Skilaufen als Leistungssport ist aus dem
Volkssport hervorgegangen. Zugleich haben sich dort aber auch
entsprechende offene Wettbewerbe, an denen Amateure und
Leistungssportler zugleich teilnehmen können, entwickelt. Im Jahr 2002
waren z.B. 140 internationale Skilanglaufwettbewerbe registriert. Vor
allem seit etwa 1990 schießen solche Massenläufe "wie Pilze aus dem
Boden", deshalb hat die FIS eine Art Klassifizierung vorgenommen durch
die Einteilung in Worldloppet (WL), Euroloppet (EL) mit entsprechenden
Wertungen und einem Euroregio-Race (ER). Daneben gibt es von den
nationalen Skiverbänden ausgerichtete Wettbewerbe wie
DSV-Skilanglaufserie (GL) (in
www.skilanglaufserie.de
gibt es mehr dazu), Suissecom-Loppet, Italian Ranking di Sci Nordico
usw.
In der nachfolgenden
Tabelle (alphabetisch geordnet) wurden deshalb nur die 30 Skilangläufe
aufgenommen, die zu WL, EL, EC und GL gehören. Zu einigen, auch
"Volksskiläufe" genannten, Veranstaltungen gibt es auf weiteren Seiten
Detailinformationen.
|
Name des Laufs |
Serie |
Ort |
Land |
Länge
[km] |
seit wann |
Bemerkungen
z.B.
cl=klass., fr=frei |
A |
Arctic Circle Race |
ER |
Grönland |
DAN |
160 |
|
über 3 Tage m.
Übernachtungen im Zelt; |
B |
Bieg Piastów
(Intern. Piastenlauf) |
EL |
Jakuszyce (Jakobsthal) |
POL |
10; 20 fr;
50 kl |
1977 |
|
Biela Stopa |
EL |
Kremnica nach
Banská Bystrica |
SLK |
50, 25 |
1974 |
fr |
Birkebeiner
Rennet |
WL, WC |
Rena nach
Lillehammer |
NOR |
|
1940 |
mit Gepäck
(3,5 kg schwerer Rucksack); etwa 1996 von Mühlegg gewonnen, damals
noch für GER |
|
WL |
Telemark nach
Hayward (Wisconsin) |
USA |
52, 23, 10 |
1973 |
|
Australian
Birkebeiner |
WL |
|
AUS |
42 |
|
fr |
Böhmerwald-Lauf |
ER |
Ullrichsberg/
Schöneben |
AUT |
20, 42 |
1996 |
zur
Raiffeisen-Trophy |
D |
Dolomitenlauf |
WL |
|
|
|
1973 |
2001: ca. 2.000 Läufer |
E |
Engadin-Skimarathon
Engadiner Frauenlauf |
WL
EL |
|
SUI |
42
17 |
1969;
1999 |
cl, fr |
F |
Finlandia
Hiihto |
WL |
Hämeenlinna
nach Lahti |
FIN |
75, 60, 28
alle cl |
|
|
G |
Ganghofermarathon |
GL |
Leutasch am
Wettersteingebirge |
GER |
|
1969 |
cl, fr |
Gsiesertallauf |
EL |
Südtirol |
ITA |
42, 28 |
1983 |
fr; zur Tyrol-Trophy |
K |
Kammlauf von Mühlleiten |
GL |
Klingenthal-Mühlleiten nach Johanngeorgenstadt |
GER |
10, 25, 50 |
1973 |
cl |
Kangaroo hoppet |
WL |
|
AUS |
42 |
|
fr |
Keskinada-Lauf |
WL |
Provinz Quebec |
CAN |
42, 20, 10 |
1983 |
cl, fr |
König-Ludwig-Lauf |
WL, EL |
Oberammergau |
GER |
45/55 cl, 50/55 fr,
21/25 cl, 21/23 fr |
1971 |
. |
M |
Memorial Perú |
EL |
Bedrichov bei
Liberec |
CZE |
20, 50 |
ca. 1980 |
1989: 4.817
Männer + 602 Frauen |
P |
St. Petersburger Marathon |
EL |
St. Petersburg |
RUS |
53 cl |
1998 |
gemeinsam mit dem
Toxovo-Skimarathon |
Prazdnik
Severa
(Fest des Nordens) |
EL |
|
RUS |
50, 25 |
1976 |
eine ganze
Laufserie gehört zu diesem Fest |
PowerBar |
EL, GL, ER |
Bodenmais am
Großen Arber |
GER |
30 fr; 42 cl;
20 cl |
|
www.skadi-loppet.de;
mehrere Tausend Teilnehmer . Mit SparkassenJet eine
2-Tage-Veranstaltung |
R |
Rennsteiglauf |
GL |
Oberhof |
GER |
30 cl |
1978 |
|
S |
Sapporo
Skimarathon |
WL |
Sapporo |
JAP |
50, 25 |
1981 |
fr |
Schwarzwälder
Skimarathon |
GL |
Schonach nach
Hinterzarten |
GER |
60 cl, 35 |
|
|
Sparkassen-Jet |
GL |
Bodenmais |
GER |
30 fr |
|
|
Sumavsky-Skimarathon |
ER |
Zadov |
CZE |
20, 42 |
|
zur
Raiffeisen-Trophy |
T |
Tartu Maraton
Open Track |
WL |
Otepää/ Arula
nach Elva |
EST |
63 cl, 31 cl
Frauen: 16 |
1970 |
|
Telemark-Lauf |
ER |
Provinz
Telemarken |
NOR |
|
|
Lauf m. mehreren
Tagesetappen |
Tiroler
Skimarathon |
EL |
Walchsee |
AUT |
42 fr,
20 cl+fr |
1974 |
|
TjeiVasan |
WL |
Mora |
SWE |
30 cl |
1997 |
Wasalauf für
Frauen;
|
La
Transjurasienne
La Transj. Woman |
WL |
Lamoura nach
Mouthe |
FRA |
76; 20
46 fr |
1981 |
eine ganze
Rennserie in den Julischen Alpen; s. ?? |
W |
Wasalauf |
WL |
Sälen nach Mora |
SWE |
90 cl;
45, 30 |
1922 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Einige der obigen
Läufe näher vorgestellt:
Wasalauf
Der Wasalauf ist nach dem
Schwedenkönig Gustav Ericson Wasa benannt, der 1520 nach
einem vergeblichen Aufstand auf der Flucht vor den Dänen
diese 90km per Ski zurückgelegt haben soll. Der
Zeitungsverleger Anders Pers organisierte den ersten
Gedenklauf am 19.März 1922 zwischen den Orten Sälen und
Mora über eine Länge von 89km, an dem 136 Skiläufer
teilnahmen. Seitdem findet dieser Lauf nun jährlich im Mäerz
statt mit immer mehr Teilnehmern aus aller Welt . Seit
1981 ist die Teilnahme von Frauen offiziell erlaubt,
obwohl bereits 1923 mit Margit Nordin die erste Skiläuferin
hier registriert wurde. Seit 1997 erfolgt eine gesonderte
Siegerwertung f\'fcr die weiblichen Teilnehmer. Der
Sieger erhält außer einer Goldmedaille den "Kranz
des schnellsten Läufers" sowie Sach- und Geldpreise
(z.B. 1998: 20.000,00DM und ein Auto).; der Gesamtwert
der Preise wurde für 2001 mit 1,5 Mio SEK angegeben.
Die Lauftechnik ist nicht gesondert vorgeschrieben. An
der langen Strecke werden 7 Verpflegungsstellen
eingerichtet, an denen Getränke und eine kleine Stärkung
gereicht werden. Beliebte Unterwegs-Verpflegungen sind
Blaubeersuppe, Haferschleim, Traubenzucker-Getränke,
Kaffee. Etwa 100 Helfer einschließlich Wachsexperten kümmern
sich um die Ausrüstung aller Teilnehmer und um
organisatorischen Kram.
Einige Eckpunkte des Wasalaufs:
Die erste Rundfunkübertragung erfolgte 1925. Die Skiläufer
Stig Bölling, Knut Södermann und Gösta Aronsson (alle
SWE) haben je 49x an dem Lauf teilgenommen. Die
Zeitmessung erfolgt seit 1967 elektronisch, mit
Computerhilfe. 1968 wurde der Lauf erstmalig live im TV
gezeigt. Der schwedische König Karl XVI Gustav nahm 1977
selbst am Wasa-Lauf teil. Die Anzahl der Zuschauer an der
Strecke wird mit durchschnittlich 50.000 geschätzt. Die
Gesamteinnahmen pro Rennen wurden 2001 mit 80Mio SEK
beziffert. Im Jahr 1997 ergänzten die Organisatoren die
klassische Langstrecke um einen Halb-Wasalauf (45km) und
eine Kurzstrecke (30km). Als Touristenattraktion wird am
Start- und Zielort jeweils in einem Wasalauf-Museum die
Geschichte dieses Laufs gezeigt und Acessoires von
Teilnehmern (Eröffnung 1994 und 1996) sind ausgestellt.
Mit einem Sommer-Wasa-Lauf (seit 1991) soll diese
schwedische Region noch einladender werden; die
Langstrecke ist mit orangenen Kreisen an den Bäumen
markiert, 5 Hütten für einfache Übernachtungen wurden
eingerichtet.
König-Ludwig-Lauf
Dieser offene Amateur-Wettbewerb
wird im Oberammergau (GER) seit 1971 organisiert, er
erhielt seinen Namen nach dem beliebten Bayerischen König.
Bis 1996 gab es nur die 50km-Strecke und es wurden
gemischte Starts erlaubt, jedoch keine gesonderten
Siegerlisten Männer und Frauen veröffentlicht. Dann führte
man eine Klasseneinteilung ein (Leistung, Alter,
Geschlecht) und weitere (kürzere) Strecken; auch eine 5km-Strecke
für Kinder gibt es. Die Lauftechniken sind streng in
klassisch und frei unterteilt, Zuwiderhandlungen führen
zur Disqualifikation. Der Start erfolgt am Kloster Ettal,
wohin die Teilnehmer samt Ausrüstung und Betreuer mit
Bussen gebracht werden. Ziel ist ein Festplatz im Ort
Oberammergau. Den Siegern winken Geldpreise (im Jahr 2001
z.B. 8000DM) und wertvolle Sachgewinne (beliebt:
Volkskunst aus Bayern). Ein Rennkomitee, dem auch ein
technischer Delegierter der FIS angehört, wacht über
den regelgerechten Ablauf.
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